Zuerst ein Video, das die Atmosphäre eines F3B Wettbewerbes gut wiederspiegelt (F3B Wettbewerb in Jesenik 2006):
Wofür steht F3B?
Der Weltluftfahrtverband FAI hat den Modellflug in Klassen eingeteilt und sie unter dem Register F zusammengefasst. Die 3 steht für die Tatsache, dass die Flugmodelle ferngelenkt sind und das B dafür, dass sie keinen Antrieb besitzen, also Segelflugmodelle sind. Hinter der Bezeichnung F3B verbirgt sich ein umfassendes Reglement, welches hier nur kurz beschrieben ist:
Segelflugmodelle, die sich für den Einsatz in der Klasse F3B eignen, haben Spannweiten um die drei Meter und eine Masse von rund zwei Kilogramm. Derartige Modelle werden zum Teil in Kleinserien hergestellt und können käuflich erworben werden, oder sie werden von den Piloten unter Einsatz hochmoderner Werkstoffe selbst gebaut.
Mit ein und demselben Modell müssen drei verschiedene Flugaufgaben erfüllt werden, nämlich Zeit-, Strecken- und Speedflug. Die ersten beiden Aufgaben werden in Gruppen geflogen. Beim Speedflug startet einer nach dem anderen. Diese drei Aufgaben bezeichnen eine Runde, wobei bei der Weltmeisterschaft so viele Runden wie möglich geflogen werden. Und dies in immer wieder anderen Gruppenzusammensetzungen.
Während des Wettbewerbs können die aktuellen Ergebnisse auf ein großen Anzeigetafel beobachtet werden.
Start
Ein dynamischer Kraftakt.
Gestartet werden die Segelflugmodelle an Elektrowinden. Diese Winden sind in ihrer Leistung begrenzt, um Chancengleichheit zu gewährleisten. Die Hochstartseile bestehen aus Polyamid und haben einen Durchmesser zwischen 1,0 und 1,4 Millimetern. Je nach Wind, Wetter und Technik liegen die erzielten Höhen zwischen 180 und 260 Metern. Die Modelle sind beim Ausklinken der 30-fachen Erdbeschleunigung ausgesetzt.
Zeitflug/Duration
Leistung im direkten Vergleich.
Bei dieser Aufgabe müssen nach dem Hochstart bis zu 12 Piloten innerhalb von 12 Minuten Rahmenzeit einen 10-minütigen Flug mit abschließender Ziellandung absolvieren. Abweichungen von der Sollzeit, sowie eine nicht zielgenaue Landung führen zu Punktabzug. Der Gruppenbeste erhält 1000 Punkte, die anderen im Verhältnis weniger.
Streckenflug/Distance
Spannende Rennen.
Bei dieser Aufgabe ist nach dem Hochstart eine 150 Meter-Strecke innerhalb von 4 Minuten so oft wie möglich zu durchfliegen. Den bis zu 6 Piloten starken Gruppen stehen dafür 7 Minuten Rahmenzeit für taktische Entscheidungen zur Verfügung. Akustische und optische Signale zeigen dem Piloten an, dass eine Strecke durchflogen wurde. Die große Anzeigetafel zeigt die aktuellen Ergebnisse. Auch hier erhält der Gruppenbeste 1000 Punkte.
Geschwindigkeitsflug/Speed
Reine Nervensache.
Bei dieser Aufgabe ist nach dem Hochstart eine 150 Meter-Strecke vier Mal so schnell wie möglich zu durchfliegen. Diese Aufgabe muss innerhalb von 4 Minuten Rahmenzeit beendet sein. Der Weltrekord liegt im Augenblick bei 12.3s was einer mittleren Geschwindigkeit von über 175 km/h entspricht. Beim Geschwindigkeitsflug gibt die Anzeigetafel Aufschluss über die aktuelle und die schnellste Flugzeit. Der Schnellste erhält 1000 Punkte.